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Ist Pflege typisch weiblich?

Ist Pflege typisch weiblich?

Ist Pflege typisch weiblich?

Ist Pflege typisch weiblich oder warum dominieren Frauen den Arbeitsmarkt?

In vielen Köpfen nach wie vor festverankert: „Pflege ist Frauensache.“ Allen voran die Altenpflege. Und tatsächlich scheinen Zahlen und Studien diese Behauptung zu bestätigen. Angesichts des demografischen Wandels waren Männer aber noch nie so begehrt wie heute – im Pflegesektor.

Schon alleine aus der deutschen Pflegehistorie geht hervor, dass Pflege eine Frauendomäne ist. Bis Mitte der 1970er wurden Männer in der Mehrzahl der Altenpflegeschulen vom Unterricht ausgeschlossen. Altenpflege galt als Anlernberuf für Hausfrauen. Das ist in den Köpfen der Gesellschaft nach wie vor so geblieben. Zum Leidwesen des Pflegesektors: Denn obwohl Männern grundsätzlich der Zugang zu Pflegeberufen nicht länger erschwert wird, scheint sich das vermeintlich starke Geschlecht nicht oder nicht ausreichend für eine Tätigkeit als Pfleger, Pflegehelfer oder ähnliches zu interessieren. Doch dem Sektor wird in den nächsten Jahren der Nachwuchs fehlen, weswegen es vermehrt auch auf männliches Personal ankommen wird.

Die Deutsche Pflegesituation in Zahlen ausgedrückt

Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass bei konstanter alters- und geschlechtsspezifischer Pflegequote die Zahl der pflegebedürftigen Deutschen bis 2030 um 1,7 auf 4,1 Millionen wachsen wird und bis 2050 sogar 5,3 Millionen überschreiten wird. Ausgangspunkt der Berechnung bildet das Jahr 2017 mit 3,4 Millionen Pflegebedürftigen.

Aktuell gilt:

  • Etwa zwei Drittel der zu Pflegenden werden zu Hause versorgt
  • Über 70 Prozent der Hauptpflegepersonen in der häuslichen Pflege sind weiblich
  • Der Frauenanteil in der professionellen ambulanten Pflege liegt bei 88 Prozent
  • In Pflegeheimen dominieren weibliche Beschäftigte mit rund 85 Prozent

Frauen seien von Haus aus mütterlicher und daher prädestiniert für Pflegeberufe, hieß es damals seitens der Pflegeschulen als Begründung, für den Ausschluss von Männern. Entgegen dieser Behauptung steigt heute jedoch die Zahl der häuslich pflegenden Männer. 27 Prozent der Hauptpflegepersonen in der häuslichen Pflege sind bereits jetzt männlich. Überwiegend werden Ehefrauen oder Lebenspartnerinnen von ihren Partnern betreut.

Männer sind die Zukunft der Pflege

Und dennoch muss die Anzahl von Männern in der häuslichen wie auch in der ambulanten Pflege weiter anwachsen. Denn schon heute sind etwa 25.000 Stellen in der professionellen Alten- und Krankenpflege nicht besetzt. Zudem fehlen rund 10.000 Hilfskräfte. Wenn sich die Prognose des Statistischen Bundesamtes bewahrheitet, wird es düster in Deutschlands Pflegelandschaft.

Um den drohenden Pflegenotstand abzuwenden, muss die Pflegearbeit entfeminisiert und entstigmatisiert werden. Das heißt konkret: Pflegearbeit ist weder weiblich noch männlich. Männer in Pflegeberufen sollen sich nicht in der Not fühlen, sich rechtfertigen zu müssen, weil sie einem zurzeit noch von Frauen dominierten Beruf nachgehen. Und Pflegearbeit ist weitaus mehr als füttern und windeln. Es wird meist übersehen, welch hohes Maß an sozialer Kompetenz sowie medizinisches und pflegerisches Fachwissen für Pflegeberufe erforderlich sind.

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